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Gruß aus dem Korrektorat 2 - Wortfetzen

Neues Jahr, neuer Plan: Herzlich willkommen beim Gruß aus dem Korrektorat! Wie bei einem Gruß aus der Küche möchte ich euch künftig einmal im Monat den Gruß aus dem Korrektorat entbieten, mit Lektionen aus dem Alltag, Tipps vom Duden und/oder lustigen Anekdoten. Ich hoffe, das wird euch als Nachschlagewerk dienen und künftige Arbeiten bereichern.

 

Lektion 2: Die Einsamkeit der Halbherzigkeit

Beginnen wir dieses eher trockene Thema doch direkt mit drei Begriffen, die ihr in meinem Alltag bestimmt nicht erwartet hättet: Hurenkind, Schusterjunge und Fliegenschiss.

 

Nein, das Lektorat ist nicht zum Straßenbordell verkommen, dies sind Bezeichnungen aus dem Setzeralltag. Falls nämlich eine Überschrift oder eine Zeile verrutscht und ganz am Ende oder Anfang landen, dann werden sie mit diesen Begriffen verflucht.

 

Dabei kann man sich sogar ganz einfach merken, wer wo ist: Der Schusterjunge (Schuhe – Füße – unten) befindet sich am Ende einer Seite, das Hurenkind oben.

 

Der Fliegenschiss hingegen ergibt sich, wenn ihr die Silbentrennung eingeschaltet habt und der halbe Rest eines Wortes traurig allein in der nächsten Zeile hängt. Wie hingesch… halt.

 

Falls ihr euch das noch nicht so genau vorstellen könnt, findet ihr hier ein hilfreiches Beispiel:

 

Foto: Saxoprint
Foto: Saxoprint

Falls ihr also künftig diese Begriffe in meinen Korrekturen findet, fühlt euch bitte nicht beleidigt. Da war einfach nur was verrutscht.

Ich habe übrigens letzte Woche gelernt, dass das Hurenkind jetzt politisch korrekt "Witwe" heißt. Gar nicht mehr so lustig.

 

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch!

Korrekte Grüße,

 

Aimée

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